Sommer, Sonne, Schach – Nürnberg spielt (auch Schach)
Nun gut, Spätfrühling trifft es genauer, aber Sonne und Schach stimmt. Unser Schachclub nahm am 26. Mai an der Aktion „Nürnberg spielt“ im Schloss Almoshof teil. Unser Schachclub war mit Ba Duc
Duong und mir vertreten. Dank des freundlichen Wetters konnten wir im Freien unsere vier Bretter aufbauen. Zeitweise hätten wir noch mehr gebraucht.
Die Kulturladenmitarbeiterin und Initiatorin des Spielnachmittags, - Barbara Koch -, hat uns mit Bedacht einen Schattenplatz im Garten des Schlösschens ausgesucht, etwas ab vom Trubel, aber in
der Nähe des Eingangs. Ein herzliches Dankeschön an Frau Koch!! So konnte es losgehen, das Angebot an die Kinder und Erwachsenen mit uns, oder untereinander sich im königlichen Spiel
auszuprobieren. Überraschend schnell kamen Kinder, die sich ohne Berührungsängste an die Bretter setzten. Verständlicher Weise sammelte sich ein kleiner Pulk um unseren Jugendspieler Ba Doc Duong
(ein Sechzehnjähriger hat halt mehr Anziehungskraft, als ein Sechsundsiebzigjähriger). Etliche konnten schon ein wenig spielen. Allerdings griff Ba Duong manchmal ein, wenn die Schachregeln allzu
sehr gedehnt wurden. Bei mir blieben die Eltern der Kinder, die sich nach unserem Club und unserer Jugendarbeit erkundigten. Der Flyer unseres Vereins leistete hier gute Unterstützung und
wanderte des Öfteren in die Hand- bzw. Jackettaschen der Mütter und Väter. Eigenartiger Weise zierten sich die Väter, wenn sie gefragt wurden, ob sie nicht ein Spiel wagen wollten. „Ich bin
nicht so gut“, „Ich habe es gelernt, aber nur spiele es nur mit den Kindern.“ Von Gewinnorientierten kam: „Sie spielen doch viel besser.“ „Gegen euch habe ich doch keine Chance.“
Worauf natürlich die Gegenfrage kam: „Das können Sie doch erst wissen, wenn Sie es ausprobiert haben.“
Überrascht hat mich, dass über ein Drittel der spielfreudigen Kinder Mädchen waren. Vieleicht sollte unser Schachclub gezielt ein Augenmerk auf Mädchenförderung legen?!
Am späteren Nachmittag ließ der Andrang nach, es blieb noch etwas Zeit mit Ba Duc Dung ein paar 15-Minutenpartien zu spielen. Hier gab er mir eine Lehrstunde in effektivem Spiel.
Ba Duc: „Das ist aber kein guter Zug meiner Meinung nach.“ „Das mag sein, aber das musst Du mir beweisen!“ Er hat es mir mehrfach bewiesen.
Nach der Bitte an zwei kleine Spielerinnen, doch zum Schluss zu kommen, da das Ende des Spielnachmittags schon längst vorbei sei, und dem Aufräumen der Bretter konnte mit Fug und Recht gesagt
werden: Das war ein schöner Sonntag im Almoshofer Schlösschen, das im 16. Jahrhundert ein Sommersitz der Patrizierfamilie Holzschuher war und heute ein Bürgerhaus mit Veranstaltungs-angeboten,
Kunstausstellungen, Kursen und Kinderladen ist.
Bericht von Werner Haupt