SK 1911 Nürnberg-Jugend II versus SK Herzogenaurach -Jugend I = 0:4

Es klingt so klar und hätte doch ganz anders laufen können…

Ich habe die Partien fast pausenlos verfolgt, teilweise von heftigen psychischen Schmerzen geplagt und gebe auch gerne – wirklich?- zu den einzelnen Partien einiges zum Besten.


Brett 4: Benedict Weinmann – Robin Lee Sattler
Benedikt hätte direkt im 5. Zug, nach einer Ungenauigkeit von Schwarz schon in Vorteil kommen können, unterließ dies jedoch. Im 11. Zug schenkt der Gegner Benedikt mit f5 eine Qualität, weil sich danach schlicht ein Springer auf e6 mit Doppelangriff auf Dame und Turm niederlassen konnte. Vater Sattler (der andere Betreuer) bekam bei diesem Zug fast Schnappatmung. Aber anstatt nun zu rochieren und sich seines Mehrbesitzes und einer Gewinnstellung zu erfreuen, begann er mit den Bauern im Zentrum zu spielen, worauf sich sein König schnell in Schwierigkeiten widerfand und über Fesslungsmotive eine Figur und schließlich die Partie verlorenging.

Brett 3: David Messina – Jonas Heemann
In seinem 19 Zug hatte Schwarz ein nahezu gewonnenes Endspiel, Läuferpaar plus Mehrbauer auf dem Brett. Wie man es schaffen kann, dies innerhalb weniger Züge in ein schlechteres zu verwandeln ist schon ein Kunststück. Der Figureneisteller war nur noch das i-Tüpfelchen.

Brett 2: Alexander Dieterle – Lennart Beumelburg
Dies war die einzige Partie, in der wir wirklich chancenlos waren. Ein glatter Qualitätseinsteller im 11. Zug, in leicht schlechterer Stellung, machte, bei dem gegebenen Stellungstyp, weiteren Widerstand sinnlos.

Brett 1: Erik Zeilinger -  Mehmet Ergönül
Sicher die interessanteste Partie. Ein Königsinder wurde von Mehmet positionell etwas eigenwillig behandelt und führte zu beträchtlichem weißem Vorteil, was auch der guten Spielführung des Weißspielers geschuldet war. Dieser ließ sich dann jedoch von einem Bauerngewinn verlocken, was seinen riesigen Vorteil Großteils wegwarf. Übrig blieb ein Endspiel mit Remischancen für Schwarz. Es gab einige Gelegenheiten, wo Schwarz dies tatsächlich hätte klar machen können. Mangelnde Endspielerfahrung machte dies leider zunichte. Insgesamt jedoch sehr fantasiebegabt von Mehmet gespielt.

Fazit: Hätte man die vier Partien jeweils an einem bestimmten Punkt stoppen und abschätzen dürfen, wäre statt eines 0:4 ein 2,5 zu 1,5 herausgekomen.

Thomas Herbst

 

Die LGA Landesgewerbeanstalt Bayern unterstützt die sehr erfolgreiche Jugendarbeit des SK Nürnberg 1911 e.V.

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